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Versteckte Allergene in der Zahnmedizin – nicht nur Metalle

22 Jahre ist es her, dass Lutz Höhne und Frank Bartram auf dringende Bitte von Kurt Müller und Peter Ohnsorge im Deutschen Berufsverband der Umweltmediziner den Arbeitskreis Zahnmedizin gründeten. Die Umweltmediziner brauchten ausgebildete Zahnmediziner. Sie hatten lange erkannt, welche Rolle Materialunverträglichkeiten und Herderkrankungen spielen. Aber damals wollten auch viele Zahnmediziner mehr Medizin denken und praktizieren. Ich hatte damals das Glück, von Ihnen als Immunologe und Labormediziner eingeladen zu werden, denn bis dahin war die Diagnostik gerade in der ganzheitlichen Zahnmedizin fast ausschließlich komplementär geprägt. Das führte zwar nicht selten zur richtigen Diagnose, war aber ein No-Go für fachliche Akzeptanz ganzheitlicher medizinischer Denkweisen in der Schulmedizin und vor allem im Gutachterwesen.

Seit 2002 ist viel passiert in der Labormedizin, gerade in der Diagnostik von Materialunverträglichkeiten. Die Labormethoden haben sich entwickelt und immer wieder verändert aber vor allem ist die Materialvielfalt enorm gewachsen. Das diagnostische Programm musste mitwachsen. Waren zu Beginn für den LTT höchstens 20 Metalle und 10 Acrylate etabliert, so waren es irgendwann Hunderte. Dann wurde die Nativmaterialtestung möglich, erst im LTT, später auch im Basophilen-Degranulationstest (BDT) und der Effektorzelltypisierung. Damit sahen wir oft positive Ergebnisse, auch wenn die (bekannten) Einzelallergene eines Materials unauffällig testeten? Das weckte oft den Forschergeist, im Labor aber auch in den Zahnarztpraxen und Dentallaboren. Wir haben viele versteckte und neue Allergene gesehen.   

Im Vortrag werden einige spannende Fälle und Laborresultate aus den 22 Jahren vorgestellt, manche aus dem Kuriositätenkabinett andere sollten sich später als "gar nicht so selten" herausstellen, wenn man gezielt danach gesucht hatte.